Religionsunterricht in Grundschulen

Olaf Jung
Anfrage Schule

Im letzten statistischen Jahresbericht über Gladbeck, vom 30.06.2017, wird auf der Seite 9 die "Bevölkerung nach Religionszugehörigkeit in den Stadtbezirken" dargestellt. Danach sind von den 77.985 Gladbeckern 27.113 Personen (34,8 %) katholisch, 18.396 Personen (23,6 %) evangelisch und 32.476 Personen (41,6 %) werden als "sonstige/ohne" bezeichnet. Die Statistik sagt nichts über die Altersverteilung in den drei Gruppen aus.

Am 12.12.2014 berichtete die WAZ über die Umwandlung der evangelischen Uhlandschule in eine Gemeinschaftsgrundschule. Bettina Weist, Leiterin des Amtes für Bildung und Erziehung, teilte in dem Artikel mit: "Denn der Anteil der katholischen und evangelischen Schüler (29,8 bzw. 18,7 Prozent in 2012/13) geht auch in Gladbeck kontinuierlich zurück; dafür gibt es immer mehr konfessionslose Schüler (11,1 Prozent) und immer mehr Schüler islamischen Glaubens (35,3 Prozent)." Die Vorkommnisse um die Besetzung der Rektorinnenstelle an der kath.Bekenntnisschule in Rentfort (Josefschule) und die Kirchenaustrittswelle der letzten Jahre, mit der damit verbundenen Aufgabe einer Religionszugehörigkeit, veranlassen uns folgende Fragen an Sie zu stellen:

  • Wie stellt sich die Verteilung der religiösen und nichtreligiösen Bekenntnisse der Gladbecker Grundschülerinnen dar? Bitte mindestens unterteilen in: katholisch, evangelisch, muslimisch und
  • religionsfrei.
  • Wie viele Kinder besuchen Religionsunterrichte? Bitte unterscheiden in katholisch, evangelisch, muslimisch.
  • Wie viele Grundschulkinder besuchen keinen Religionsunterricht?
  • Welche alternativen Angebote werden für religionsfreie Kinder vorgehalten?
  • Die von Frau Weist im Pressebericht genannten Prozentzahlen ergeben in der Summe nur 94,9 %. Wie setzt sich der Anteil der fehlenden 5,1 % zusammen?

Damit aufgrund kleiner Zahlen keine Rückschlüsse auf einzelne Schulen gezogen werden können sollen sich die Zahlen auf das gesamte Stadtgebiet beziehen.


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Antwort

Rainer Weichelt, 1. Beigeordneter

[...]

Zu Ihrer o.g. Anfrage vom 20.06.2018 weise ich zunachst darauf hin, dass der Stadtverwaltung keine eigenen Informationen dazu vorliegen. Die relevanten Daten wurden vielmehr von den Grundschulen selbst erhoben und abgefragt. Die einzelnen Fragen beantworte ich wie folgt:

Frage 1:

Die 2.767 Gladbecker Grundschuler/-innen haben folgendes Bekenntnis:

  • 430 Evangelisch (15,5 %)
  • 751 Katholisch (27,1 %)
  • 1.010 Muslimisch (36,5 %)
  • 299 Andere (10,8 %)
  • 277 Ohne (10,0 %)

Fragen 2 bis 4:

An den Grundschulen wird evangelischer und katholischer Religionsunterricht angeboten. Dieser wird insgesamt von 1.539 Kindern besucht. Fur die 1.228 Kinder, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, wird grostenteils Forderunterricht (Deutsch als Zweitsprache, Erstforderung, Silentien) oder herkunftssprachlicher Unterricht vorgehalten.

Frage 5:

Die im Pressebericht vom 12.12.2014 fehlenden 5,1 % beinhalten andere Bekenntnisse und Religionsgemeinschaften (z.B. judisch-orthodox, syrisch-orthodox, alevitisch).


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