Erdogans langer Arm
Die Gladbecker LINKEN stehen genau wie DIE LINKE im Bundestag ohne jeden Vorbehalt hinter der Erklärung zum Völkermord an den Armeniern. Die Entgleisungen des Gladbecker Ratsherrn Metin, der Erdogans Stimmungsmache gegen Bundestagsabgeordnete mit türkischen Wurzeln noch verschärft, hätte DIE LINKE in der heutigen Zeit nicht mehr für möglich gehalten. Die Hetze des türkischen Staatspräsidenten Erdogan ist brandgefährlich, er hat seinem Land damit schon schweren Schaden zugefügt. Die Absage des Bürgermeisters von Mersin zum Freundschaftstreffen in der Partnerstadt Oberhausen zeigt, dass die deutsch-türkischen Beziehungen in einer ungeahnt tiefen Krise stecken.
Mit Befremden müssen wir feststellen, dass die türkische Community, die Moscheevereine und Gruppen oder Vereine türkischstämmiger Gladbecker zu den den untolerierbaren Äußerungen Metins schweigen. Diese einvernehmliche Ruhe bei den türkisch stämmigen Gladbeckern muss Fragen aufwerfen. Das abschreckende Beispiel des Duisburger Integrationsrates sollte alle Demokraten warnen, dass hier reale Gefahr für unsere Gesellschaft droht, die hier lebenden türkischen Migranten dürfen sich nicht instrumentalisieren lassen.
Es sind doch die selben türkischen Akteure, die Bundestagsabgeordnete mit türkischen Wurzeln als Terroristen verunglimpfen und auch die „Grup Yorum“ in die terroristische Ecke stellen. Da der Vorsitzende des Gladbecker Integrationsrates sich nicht scheut, diese Argumente auch zu benutzen um ein Konzert der linken türkischen Musikband in Gladbeck zu verhindern muss man vermuten, dass der lange Arm Erdogans bis hierher reicht. Es darf aber nicht sein, dass die innertürkischen Konflikte bei uns ausgetragen werden sollen. Das ein großes Konzert aufgrund von Sicherheitsbedenken in Gladbeck nicht durchführbar sei, mag noch einleuchten. Warum aber die Verwaltung, noch bevor überhaupt ein Antrag gestellt wurde, schon mit dem Staatsschutz zusammen agiert ist erklärungsbedürftig. Eine demokratische Stadtgesellschaft mit Bürgern aus vielen Nationen, die Integration leben will, muss auch ein Konzert einer im Herkunftsland und vielleicht auch hier politisch ungeliebten Band aushalten können.
zurück zu Aktuelles Presse 2016 Themen