LINKE beantragt Wassersäcke für Straßenbäume einzuführen

Olaf Jung
PM Umwelt

Viele Schäden an den Stadtbäumen sind auf Wassermangel zurückzuführen. In Gladbeck müssen nach dem zweiten Hitzesommer in Folge 256 Bäume gefällt werden. Damit Stadtbäume extreme Hitze und lange Trockenphasen – so wie in diesem Sommer – überstehen, setzen immer mehr Städte und Gemeinden spezielle Wassersäcke zur Bewässerung von Bäumen ein.

Bereits im Jahr 2015 ließ die Hansestadt Lübeck versuchsweise Bewässerungssäcke an frisch gepflanzten Bäumen im Stadtgebiet aufstellen. An den Neupflanzungen kamen unterschiedliche Modelle von Bewässerungssäcken zum Einsatz. Inzwischen hat sich die Stadt für Wassersäcke mit einem Volumen von 100 Litern entschieden. Sie werden um die Bäume gelegt und mit einem Reißverschluss geschlossen. Das eingefüllte Wasser sickert über einen Zeitraum von fünf bis neun Stunden langsam in den Boden. Dadurch erhält das Wurzelsystem kontinuierlich Feuchtigkeit und der Baum kann mehr Wasser aufnehmen als bei der herkömmlichen kurzzeitigen Bewässerung. Für große Bäume können mehrere Wassersäcke verbunden werden. Die Wassersäcke können nach der Saison abgenommen werden, sie sind wiederverwendbar, sehr mobil und leicht einzubauen. 

Vor allem an jungen Bäumen und an extremen Standorten sind deutliche Verbesserungen zur herkömmlichen Wässerung festzustellen, so dass sich die Vitalitätssteigerung an diesen Bäumen besonders zeigt. Durch das gezielte Befüllen der Wassersäcke kann, im Gegensatz zur herkömmlichen Bewässerung, Zeit und Wasser gespart werden. Das Wasser kommt dort an, wo es gebraucht wird, ohne dass wie beim normalen Wässern viel Wasser wirkungslos abläuft.

Die Ratsfraktion DIE LINKE hat daher beantragt, auch in Gladbeck Wassersäcke zur Straßenbaumbewässerung einzuführen. So ein Wassersack, der über mehrere Jahre verwendet werden kann kostet etwa 25 Euro. Wenn man hier allein die Kosten zur Fällung der abgestorbenen Straßenbäume gegenüberstellt, wird schnell klar, dass es hier ein großen Sparpotential gibt. Dabei ist die erforderliche Neupflanzung von Straßenbäumen noch nicht einmal berücksichtigt.


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