Die LINKE bedauert das Scheitern des Radschnellweges Mittleres Ruhrgebiet

Olaf Jung
PM MobilitätPM Verkehr

Die Stadt Bottrop bekommt eine Radschnellwegverbindung nach Essen. Die Fortführung des Radschnellwegs nach Norden über die Gladbecker Straße ist dafür keine Voraussetzung. Die Verbindung nach Gladbeck kann als attraktive Radvorrangroute hergestellt werden. Dies ist das Ergebnis eines gemeinsamen Abstimmungsgesprächs zum Radschnellweg Mittleres Ruhrgebiet zwischen dem NRW-Verkehrsministerium, den Städten Gladbeck, Bottrop und Essen sowie dem Regionalverband Ruhr (RVR) und der Bezirksregierung Münster. Völlig unverständlich ist für die LINKE, wie die SPD-Landtagsabgeordneten Hübner aus Gladbeck und Gödderts aus Bottrop diesen faulen Kompromiss den Bürgern noch als Erfolg verkaufen wollen.

Am „Runden Tisch“ bei Groschek wurde den Gladbeckern im Juli 2013 neben weiteren Zugeständnissen, wie die Finanzierung der Verlegung des Haltepunktes Gladbeck-Ost und des Neubaus des Busbahnhofs Oberhof, ein Radschnellweg von Gladbeck nach Essen zugesagt, als Ausgleich für die Nachteile des Autobahnbaues. Herausgekommen ist jetzt ein Radschnellweg von Bottrop nach Essen und eventuelle „Radvorrangrouten“ nach Gladbeck. Klar ist bei diesem Konstrukt bisher nur, dass es einen geringeren Ausbaustandart für die Fortführung des Radweges nach Gladbeck geben soll. Bei diesen unzureichenden Fahrbahnquerschnitten sind Konflikte mit anderen Nutzern vorprogrammiert. Während bei einem Radschnellweg die Bau- und Unterhaltungslasten im Landesstraßengesetz geregelt sind, ist dies für das jetzt vorgestellte Konzept völlig unklar. Die Ziele des Radschnellweges als zentrales Zukunftsprojekt im Emscher-Lippe-Raum können so jedenfalls nicht erreicht werden. Der ursprüngliche Plan eines Radschnellweges von Gladbeck nach Essen ist somit gescheitert.

Wenn die verantwortlichen Planer schon zu dem Ergebnis gekommen sind, dass der Radschnellweg in Bottrop über die Gladbecker Straße nicht zu verwirklichen ist, und die Alternativroute über die RAG-Trasse in Erwägung ziehen, ist für die LINKE unverständlich warum diese in der Region unumstrittene Trasse nicht im Radschnellwegstandart ausgebaut werden soll. Konkurierende Nutzungen oder mangelnde Trassenbreite scheiden als Gründe aus.

Gegen die Radvorrangstrecke im Umfeld der Gladbecker Straße in Bottrop ist im Prinzip nichts einzuwenden, hier liegt es an der Stadt Bottrop schnell klar zu machen wo und in welchem Ausbaustandard die Radvorrangroute in dem Bereich der Gladbecker Straße konkret geführt werden soll.


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