Klimapolitischer Offenbarungseid von SPD, CDU und Grünen

Olaf Jung
PM Umwelt

Der nahezu tropische Sommer 2018 und die Hitze über 40°C im letzten Jahr hat vielen Menschen in der Stadt bewusst werden lassen, dass der Klimawandel längst im Gange ist. Berechnungen von Klimaexperten zeigen, dass diese Temperaturen im Ruhrgebiet bald die Regel werden.

Die Berechnungen des Regionalverbandes Ruhr (RVR) lassen erwarten, dass dieser Hitzestress vor allem in den dicht bebauten Kernzonen der Städte stark ansteigen wird. Insbesondere „Tropennächte“, in denen die Temperaturen nicht unter 20 Grad fallen, werden besonders von älteren Personen als belastend empfunden. Nach den Prognosen wird es in den Jahren 2021 bis 2050 in den dicht bebauten Innenstädten des Ruhrgebiets bis zu 30 Tropennächte geben. Vor 1990 gab es nur maximal drei solche Nächte pro Jahr. Die Zahl der „heißen Tage“ mit über 30 Grad soll nach den Prognosen des RVR auf bis zu 45 pro Jahr steigen – etwa eine Verdoppelung zum heutigen Stand.

Wir beobachten, dass in unserer Stadt in den letzten Jahren selbst wenig attraktive Grundstücke, die zuvor über Jahrzehnte brach lagen, nun entwickelt und bebaut werden. Viele kleine grüne Oasen gehen dadurch verloren. Auch der nun angekündigte veränderte Umgang mit den Innenflächen wird zu mehr Versiegelung und weniger Grün im Stadtgebiet führen, da viele kleine Grünflächen in Zukunft als Bauland ausgewiesen werden.

Vor diesen Hintergrund wird jetzt auch verständlich, warum der Antrag der LINKEN von Mai 2019, diese noch unbebauten Flächen in Gladbeck auf ihre Bedeutung für das Stadtklima und die Verbindungsfunktion zu Kaltluftentstehungsgebieten zu bewerten, von SPD, CDU und Grünen so vehement abgelehnt wurde. Im Hintergrund wurde zu dieser Zeit vermutlich schon in die entgegengesetzte und damit klimapolitisch völlig verfehlte Richtung geplant.


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