Tunnel für Ausbau der A 59 abgeschmettert

Olaf Jung
PM A52/B224

Um die Planungen zum Ausbau der B224 zur Autobahn 52 ist es vor der Kommunalwahl auffällig ruhig geworden. Heute zeigte eine unscheinbare Nachricht in der WAZ deutlich, in welche prekäre Lage Politik und Verwaltung Stadt und Bürger gebracht haben.

Die Autobahnbefürworter in der Politik reden sich immer noch darauf heraus, dass die neue Autobahn mit einem Tunnel die städtebauliche Entwicklung im Kern Gladbecks möglich machen würde. Bau und Finanzierung des Tunnels, den sie zum Preis von 10 Millionen € angepriesen haben, wären in der angeblich geschlossenen „Vereinbarung“ zwischen Stadt, Bund und Land festgelegt. Doch den Vereinbarungsentwurf hat der Bund nie unterschrieben. Nun ist auch klar warum: Im Falle des ähnlich gelagerten A59 Tunnels in Duisburg hat das Bundesministerium jetzt endgültig klargestellt, dass es „beim Ausbau von Verkehrsinfrastruktur keine Kosten für städtebauliche Maßnahmen“ übernimmt. Auch das Land NRW hat daraufhin weitere Gespräche mit der Stadt Duisburg über einen Tunnel abgelehnt. Das heißt endgültig: Tunnel zum Zwecke der städtebaulichen Entwicklung zahlt niemand anderes als die Städte selbst.

In den bisherigen A52-Plänen war der Tunnel durch Gladbeck nie enthalten, weil er aus verkehrlicher Sicht nicht notwendig war, obwohl der Tunnel aus städtebaulicher Sicht schon immer wünschenswert gewesen wäre. Auch im aktuellen Bundesverkehrswegeplan ist kein Tunnel für den Ausbau der A 52 durch Gladbeck vorgesehen. Ohne Finanzierung durch Bund und Land wird es nirgendwo einen Tunnel zwecks Stadtentwicklung geben, auch nicht in Gladbeck.

Umso mehr fragt sich, wozu der Bürgermeister sein sogenanntes „Kommunikationskonzept“ zur Bewerbung der Flächen am Tunnel in Auftrag gibt, ohne die Finanzierungsvereinbarung abzuwarten, die für die Umsetzung des Projektes nötig ist. Die einzige Antwort, die sich anbietet ist, dass er beim schlussendlichen Scheitern der Tunnelpläne seinen Bürgern will sagen können: „Das habe ich nicht gewusst und nicht gewollt“. Nunmehr weiß er es.

Wenn die/der Nachfolger(in) weiter auf dem Roland‘schen Weg weiter gehen, ist klar was sie beabsichtigen: Sie wollten dann eine Autobahn mitten durch Gladbeck, egal ob mit oder ohne Tunnel.


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