Olaf Jung
Anfrage MobilitätAnfrage Verkehr

Seit September 2017, also seit 17 Monaten, gibt es auf der Horster Straße, in Höhe der Hausnummer 24, eine Ladestation für E-Bikes und Pedelacs. Da E-Bikes und Pedelacs inzwischen zu alltäglichen Verkehrsmitteln geworden sind ergeben sich für die Fraktion DIE LINKE. Gladbeck einige Fragen zur Nutzung dieser Ladestation seit der Inbetriebnahme.

Die Fraktion DIE LINKE. Gladbeck fragt daher:

  • Wird die Nutzung dieser Ladestation in irgendeiner Weise erfasst?
  • Wie oft wurde die Ladestation seit der Inbetriebnahme benutzt?
  • Sieht die Stadtverwaltung aufgrund der Nutzerzahlen weiteren Bedarf für den Bau von Ladestationen an anderen Standorten in der Stadt?

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Antwort

Ulrich Roland, Bürgermeister

Ihre o. g. Anfrage beantworte ich wie folgt:

Fragen 1 und 2:

Die Nutzung der Ladestation auf der Hörster Straße erfolgt bisher überaus zurückhaltend. Bei regelmäßig durchgeführten Sichtprüfungen wurde nur eine sehr geringe Nutzung festgestellt. Aktuell wurde eine etwas auffälligere und attraktivere Gestaltung vorgenommen, um die Aufmerksamkeit und in Folge dessen die Nutzungsintensität zu erhöhen (siehe beigefügten Presseartikel). Eine separate technische Erfassung der Ladezyklen erfolgt nicht.

Frage 3:

Die Nutzung einer Ladestation für Pedelecs und E-Bikes hängt aus Sicht der Verwaltung stark davon ab, ob Ziele des Radverkehrs in unmittelbarer Nähe liegen, wie lange die Fahrzeit bis zum Ziel dauert und ob eine sehr lange Verweildauer zu erwarten ist. Nur wenn die Akkulaufzeit nicht für die gesamte Wegstrecke reicht und die Ladezeit vor Ortausreichend lang ist, um den Akku wieder zu füllen, lohnt es sich für den Radfahrer, ein eigenes (schweres) Ladegerät mitzunehmen, um in der Ladestation einen Ladegang vorzunehmen. Aufgrund der insgesamt eher kompakten Siedlungsstruktur in Gladbeck, dürfte es in der Regel problemlos möglich sein, mit einer Akkuladung Hin- und Rückweg in die Fußgängerzone zu gestalten.

Im Alltagsradverkehr treffen diese Kriterien daher eher für den Arbeitsplatz oder ggf. noch für Mobilitätsknotenpunkte zu, an denen das Rad für mehrere Stunden bzw. über Nacht angeschlossen wird.

Vorrangig wird ein Bedarf im Freizeitradverkehr gesehen, wo zum Teil erhebliche Wegstrecken zurückgelegt werden. So sind touristische Ziele der Stadt als potenzieller Standort in den Fokus zu nehmen, an denen sich die Radfahrenden durchschnittlich lange aufhalten. Hierzu könnten z.B. die Grünanlage mit Schloss in Wittringen oder die Maschinenhalle in Zweckel zählen. Gegebenenfalls könnten auch gastronomische Betriebe oder Beherbergungsbetriebe ebenfalls Standorte sein, wobei hier in der Regel die Unternehmer für die Ladegeräte ihrer Kunden eine Steckdose zur Verfügung stellen.

Aufgrund dessen steht die Verwaltung der Einrichtung neuer Ladestationen aktuell eher zurückhaltend gegenüber.

Wie bereits angekündigt, beabsichtigt die Verwaltung, ein Elektromobilitätskonzept zu erstellen und hat hierfür Fördermittel aus dem "Sofortprogramm Saubere Luft" der Bundesregierung beantragt. Eine Bewilligung steht noch aus. Im Rahmen dessen sollen auch potenzielle Standorte identifiziert werden, an denen Ladestationen für Pedelecs und E- Bikes sinnvoll sein können. Möglicherweise wird sich hieraus eine Neubewertung der Situation ergeben. Neben öffentlichen Angeboten könnte dabei auch die gezielte Ansprache und Information Privater (z.B Gastronomen oder Arbeitgeber), ggf. auch zu Fördermöglichkeiten, ein zielführender Ansatz sein, um hier das Angebot zu erhöhen.


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